Hallo Welt da draußen. Nach den Blog-Schreiben von gestern beschloss ich noch etwas essen zu gehen, da ich wieder mal Appetit auf Pizza hatte, suchte ich mir dann entsprechend eine Pizzeria aus. An der ersten ging ich vorbei, ich weiß nicht wieso, irgendetwas – die Vorsehung vielleicht – trieb mich weiter.
Bei der zweiten Pizzeria kehrte ich ein. Dort waren nur zwei Tische belegt, ein Vierertisch mit 4 Personen, bestehend aus 2 Damen und 2 Herren, ein größerer Tisch nur mit einem älteren Herren. Ich beschloss, mich neben die 4 Personen zu setzen – man muss sich ja nicht so distanzieren. Der Tisch nebenan hatte ziemlich komische Speisen auf dem Tisch stehen – einen kompletten Fisch, der nahezu aufgegessen war, jede Menge Mini-Muscheln, Würste am Spieß und auch …. Insekten – ganz schwarze.
Kurz nachdem ich gekommen war, sprach mich der Nachbartisch an, woher ich denn komme, ob ich das erste Mal in Thailand bin, so das übliche halt und boten mir an, eine der Muscheln mal zu probieren. Das tat ich auch – schmeckte eigentlich gar nicht so schlecht, mit etwas Chilli-Sauce. Dann fragte ich, ob sie denn wirklich Insekten essen würden, was die eine Dame bejahte und ich fragte, ob ich mal probieren kann, was sie auch bejahte.
Komisch – ich hätte mir vor dem Thailand-Urlaub nie vorgestellt, mal wirklich Insekten zu essen, zumal mich richtig tiefschwarze Insekten bisher immer ziemlich angeekelt haben. Nachdem es mir nun wirklich gut geht und mein inneres Gleichgewicht hergestellt ist, ekeln mich Insekten nun nicht mehr an, sondern sind eher faszinierend.
Erst mal fragte ich, unwissend, da noch nie gegessen, ob man da irgendwie den Panzer abmachen muss – nein, einfach in den Mund, kauen und gut ist.
Ich überwund mich und biss in den Käfer – das schmeckte noch nicht mal schlecht – irgendwie wie salziges Popcorn. Krass. Hier mal ein Bild davon:
Und nein, das ist keine Retusche oder nur gestellt, das Vieh habe ich dann wirklich gegessen. Irgendwann kam eine Pizza, die ich mir gut schmecken ließ.
Kurze Zeit später ging dann der einzelne Gast und auch einer der 4er Gruppe – ein Mann verließ dann den Tisch – er war / ist wohl Besitzer eines gerade entstehenden Ladens gegenüber – kurze Zeit später ging auch der andere Mann – ein Koreaner, der anscheinend zum Urlaub da war.
Nachdem die beiden dann so allein waren, fragte ich, ob ich mich zu ihnen setzen durfte – selbstverständlich, gleich darauf kam noch ein junger blonder Herr angehumpelt, er ist wohl betrunken Roller gefahren, hat mit dem Roller anscheinend irgendein Hindernis getroffen und ist dann dadurch quasi während der Fahrt des Scooters / Rollers abgesprungen, hat sich dabei am Bein verletzt.
Es stellte sich heraus, dass der Mann Engländer war, schon mehrere Male Thailand und auch Pai besucht hatte und er auch relativ lange bleibt.
Die beiden Damen und der junge Herr kannten sich wohl schon länger, unternahm regelmäßig irgendetwas. Er zeigte uns einen ziemlich schlechten Kartentrick, auch ich steuerte meine besten Kartentricks bei.
Anschließend spielten wir so etwas ähnliches wie Blackjack, nur, dass die 10’er quasi nicht zählen und man maximal 3 Karten aufnehmen kann. Irgendwann wollte Na – so der Name der Restaurantbesitzerin das Restaurant zu machen und wir beschlossen noch in eine Bar in der Nähe zu gehen, ins Hakuna Matata, wo man dann entsprechend weiter trinken und etwas tanzen und Spaß haben konnte. Man kam so oberflächlich mit verschiedenen Gästen ins Gespräch – nichts jetzt aber, woran ich mich allzu sehr erinnere.
Als dann auch diese Bar zu machte, liefen wir noch in die Don’t cry-Bar, die noch länger als die anderen geöffnet hatte. Dort lief ganz gute Musik, irgendwann fing es an zu regnen und dann entschloss ich mich im Regen zu tanzen. Es ging mir einfach so gut dabei, ich fühlte mich überglücklich.
Einige tanzten mit, es war wirklich ein richtig toller Abend. Irgendwann später, als es aufgehört hatte mit regnen, ging ich dann zurück zum Guesthouse und schlief eigentlich mal ganz gut, auch wenn ich am nächsten Morgen mit einem ziemlichen Kater aufwachte. Ich traf mich gegen 11:00 Uhr dann mit Andrea, dem italienischen Studenten, der eigentlich gerade in China studiert, wir redeten etwas darüber, was ich den Tag zuvor gesehen habe, da er erst einen Tag später nach Pai gekommen ist.
Eigentlich hatte er das meiste trotzdem gesehen, er war sogar an den echten heißen Quellen und nicht in diesem Resort. Er erzählte mir noch, wohin er überall noch will – eher muss, damit er alles von Pai gesehen hat.
Ich fand das etwas übertrieben, aber naja, jedem das seine. Mit ihm bin ich dann noch einmal in die Pizzeria gegangen, um Na und Jenny noch einmal persönlich auf Wiedersehen zu sagen, dabei entstand dieses schöne Bild.
Dann ging es leider wieder zurück nach Chiang Mai – Jenny hätte mich am liebsten noch da behalten.
Die Busfahrt nach Chiang Mai war recht ereignislos, wieder mal tausende von Serpentinen, 3 Stunden Fahrt – ziemlich nervig.
Angekommen in Chiang Mai hielt dann der Busfahrer ca. 100m von meiner neuen Bleibe – dem Born Guesthouse, in denen Felix und Ruben bis vor kurzem noch untergekommen sind. Eingecheckt, habe ich gleich mal die Ziplining-Tour gebucht, auch wenn ich da ein etwas mulmiges Gefühl habe, so mehrere Meter über dem Boden an einem Seil durch die Luft zu rutschen.
Dann noch die Wäsche zum Waschen abgegeben, Sachen gecheckt – verdammt, irgendwie habe ich meine Kopfhörer irgendwo liegen lassen – aber inzwischen habe ich so eine innere Ruhe und Kraft in mir, dass mir das ziemlich egal ist, die sind ersetzbar, die Erfahrungen hier in Thailand, die verschiedenen Situationen auf alle Fälle nicht. Werde mir wohl noch mal neue kaufen müssen, entweder hier oder wieder in Deutschland, naja, mal schauen.
Nach etwas Ausruhen, bin ich dann wieder mal zum Nacht-Basar gegangen. Ich wollte mir, da ich ein Shirt im B.M.P.-Hostel gelassen hatte – es war einfach total versaut – mit ein T-Shirt holen mit Bruce Lee als DJ drauf – das hatte ich am ersten Abend, als ich in Chiang Mai war, an einem der Stände gesehen. Leider wusste ich aber nicht mehr, wo der Stand genau war, ich habe relativ lange gebraucht, um endlich die Halle zu finden, in der ich das erste Mal war.
Irgendwann taten mir die Füße weh und ich beschloss mal wieder zur Live-Bühne zu gehen, bei der ich bereits mit Felix, Ruben und John gewesen bin. Dort holte ich mir einige Frühlingsrollen – eigentlich ganz lecker, aber irgendwie viel zuviel Kraut drin, während ich aß, wurden auf der Nebenbühne einige traditionelle Tänze aufgeführt.
Irgendwann war das auch zu Ende und die Band fing an zu spielen. Die Bands hier, sind echt ziemlich gut, können irgendwie alles querbeet spielen, klingt trotzdem echt Spitze.
Es kam, wie es kommen musste – es fing an zu regnen. Da meine Hose von gestern immer noch nass ist und ich meine letzte (kurze) Hose nicht auch noch nass machen wollte, ging ich unter ein Zeltdach, unter dem auch eine Gruppe von mehreren Mädels / Frauen am Tisch saßen. Eine der Frauen, war irgendwie ziemlich verrückt, tanzte immer mal wie ein Derwisch im Regen herum, strahlte so eine verrückte, positive Energie aus, das das einen wirklich mitnehmen musste.
Als der Regen nach ein paar Minuten aufhörte und die Musik einfach so gut war – sie spielten Bob Marley – fingen ich und auch einige der Mädels an zu tanzen und es blieb dabei, auch als es dann doch wieder anfing zu regnen. Zu den Mädels und mir gesellten sich dann noch ein paar Jungs / Männer, viele drum herum schauten gespannt zu, irgendwann fingen auch sie an zu tanzen. Es war so ein schönes Erlebnis, so viele Leute irgendwann tanzen zu sehen, obwohl es regnete. Irgendwann war auch das letzte Lied zu Ende, das ziemlich verrückte Mädel umarmte dann alle, die mitgetanzt hatten, einfach, weil es ihr so viel Spaß gemacht hatte. Ein tolles Erlebnis – zwei Tage hintereinander im Regen zu tanzen.
Ich bin echt unheimlich glücklich. Vielleicht gehe ich ja morgen noch einmal auf den Night-Basar um wieder im Regen oder auch nicht Regen zu tanzen, anscheinend ist die Band nämlich wieder da und spielt.
Vorher gehe ich mal noch zip-linen, ich bin echt total nervös und aufgeregt deswegen. Drückt mal die Daumen.