Hallo da draußen,
mittlerweile ist es Tag 3 meiner kleinen Auszeit, eigentlich schade, dass die Zeit so schnell vergeht. Die Anreise selbst hat ja schon fast 2 Tage gedauert….
Gestern bin ich dann relativ zeitig ins Bett – den Jetlag ausschlafen, auch wenn er in die östliche Richtung normalerweise nicht so schlimm ist. Aber dadurch, dass ich wenig im Flugzeug schlafen konnte, war das wohl nötig. Heute dann erst gegen 10:30 Uhr aufgewacht – ich habe lange nicht mehr so lange geschlafen, wie jetzt diese Nacht. 12,5 Stunden – absoluter Rekord.
Somit natürlich auch das Frühstück verpasst, was ich gar nicht so schlimm fand – irgendwie hatte ich sowieso keinen großen Hunger. Nach dem Aufstehen dann erst mal duschen, Anziehen, Zähneputzen, ein bisschen aufräumen (meine Sachen wegpacken), den kleinen Rucksack für den Tagesausflug packen und dann ging es auch schon los. Während des Duschens wollte schon der Zimmerservice sauber machen, ich hatte die Befürchtung, da es kein „Do not disturb“-Schild gab, dass der Service mich unter der Dusche erwischt. Zum Glück gab es aber einen Riegel, so dass er nicht reinkommen konnte – sicherheitshalber hatte ich die Tür zum Bad aber abgeschlossen.
Beim Zähneputzen hat er es nochmal versucht, dann habe ich um noch 5 Minuten gebeten und bin dann los.
Gestern war meine Idee, mal ein paar von den riesigen Shopping-Zentren zu besuchen. Durch das eine oder andere bin ich auch tatsächlich geschlendert, hatte aber irgendwie nicht so wirklich Lust auf Shopping. Also erst mal die direkte Gegend erkundet. Nach einer kleinen Runde, dann der nächste Entschluss – Du gehst zu den Petronas Twin Towers, die zumindest mal direkt anzuschauen. Gesagt – getan – los ging’s. Mit Rückblick auf Zeit in Bangkok kommt mir Kuala Lumpur auf der einen Seite so vertraut, auf der anderen Seite aber so komplett anders vor. Das Klima so vertraut – diese warme, typisch tropische Luft, dazu Gerüche von Knoblauch, Früchten und Abgasen. Aber irgendwie fehlen auch Dinge – keine Tuk Tuks, kaum / keine scharfen Kontraste, wie in Bangkok, wo du Hochglanzbauten siehst, dann um die Ecke gehst und dort dann vor total heruntergekommenen Blechhütten / Häusern stehst und du die Armut direkt im Kontrast zum absoluten Reichtum / Überfluss erlebst.
Kuala Lumpur ist, zumindest in der Umgebung „meines Viertels“ (Bukit Bintang) eine Anreihung von etlichen Wolkenkratzern, riesigen Shopping-Malls und etlichen Hotel- und Bankkomplexen.
Armut sieht man wenig bis kaum.
Sieht man diese riesigen Shopping-Malls mit Designer-Geschäften, wie Gucci, Prada, Saint Laurent, uvm. scheint es den Leuten hier wirklich gut zu gehen. Dann siehst Du eben auch mal ein Ferrari-Geschäft, in dem Du wirklich einen Ferrari kaufen kannst.
Im Gegensatz zu Thailand oder auch Vietnam (gut, das kenne ich nur aus Reportagen), in denen gefühlt 75-80% oder noch mehr Mopeds/Motorräder durch die Gegend fahren, halten sich Autos und Motorräder hier tatsächlich in der Waage – zumindest meinem Gefühl nach.
Bei den ganzen Gerüchen – vor allem bei den intensiven Knoblauch-Düften von Essens-Ständen bekam ich Gänsehaut und hatte ein übelstes Deja-vu. Musste halt an Bangkok denken und mit einmal kam wieder ein Glücksgefühl im mir hoch, dass ich kaum bremsen konnte. Ich bin froh, glücklich und dankbar, dass ich hier sein darf. Spannenderweise fühlte ich mich, als wäre ich endlich wieder zu Hause. Nicht falsch verstehen – natürlich ist mein zu Hause bei meiner Familie in Dresden, aber irgendwie fühlte es sich trotzdem einfach so an, als wäre man nach etlichen Jahren mal wieder in seiner Heimat. Keine Ahnung wieso – vielleicht ist es eine Erinnerung an eine frühere Inkarnation – irgendwie habe ich sowieso das Gefühl, irgendwann einmal in Asien gelebt zu haben, vielleicht war es am Ende das, was sich dann heute so anfühlte. Wahrscheinlich zieht es mich deshalb auch immer hier her und nicht in andere Gefilde.
Kuala Lumpur ist schon krass – diese vielen Wolkenkratzer – eine Großstadt, die Berlin komplett in den Schatten stellt, obwohl KL nur so ca. 1,9 Mio Einwohner hat.
OK, irgendwie bin ich abgeschweift – zurück zu meinem Tag.
Mit Navi habe ich dann versucht, zu den Petronas-Towers zu kommen. Gar nicht so einfach. Laufend bin ich falsch abgebogen, bin ein paar Umwege gelaufen, nicht unbedingt ungewollt, sondern weil es einfach so viel interessantes zu sehen gab. Fotos habe ich geschossen, so viele, wie lange nicht mehr, die hier alle in den Blog einzufügen, würde wohl mehrere Stunden dauern (meine Internetverbindung hier ist doch relativ langsam).
Ein paar poste ich natürlich schon..
Auf dem Weg zu den Towers hab ich dann etliche Wolkenkratzer gesehen, mir noch Sonnenschutz mitgenommen, da mir die Sonne zu sehr auf die Füße brannte und die Stadt in mich aufgenommen.
Obwohl die Petronas-Towers eigentlich so groß sind (inzwischen aber gar nicht mehr die größten Gebäude Kuala Lumpurs), habe ich die doch irgendwie lange gar nicht gesehen, obwohl man glauben sollte, dass man die gar nicht übersehen kann. Ich „irrte“ also weiter rum, bis mir irgendwann die Füße weh taten.
Daher habe ich mich in den Schatten gesetzt, etwas getrunken und ein bisschen ins „Papiertagebuch“ geschrieben. Nach ca. 1/4 Stunde schreiben habe ich dann aber aufgehört und bin weiter. Und fand dann tatsächlich die Twin-Towers… Zumindest den Park davor – der tatsächlich eine Oase in dieser tristen Betonwüste Kuala Lumpurs (oder zumindest der umliegenden Stadtviertel) ist.
Einen so schön gestalteten Park habe ich lange nicht mehr gesehen – etliches Wasser – Fontänen, künstliche Teiche, aber eben auch etliches grün. Hier mal ein Anblick davon:
Für die Kiddies gibt es auch einen Plansch-Bereich, der gut besucht gewesen war – es ist ja auch relativ warm. Sorry für den „falschen“ Datumsdruck – irgendwie bin ich da bei meiner Canon-Kamera auf den falschen Knopf gekommen. Vor den Bäumen waren teilweise auch Schilder angebracht, so konnte man auch etwas über die Bäume erfahren, u.a. stehen da Bäume, deren Öl aus den Früchten man zu verschiedenen Heilungszwecken nutzen kann. Super interessant.
Dann noch ein paar Selfies gemacht und den Entschluss gefasst, die Türme direkt zu besuchen und die Tour mitzumachen – koste es, was es wolle. Da habe ich endlich mal diese Stimme abgestellt, die mir laufend sagt – nein, mach das nicht – das kostet zu viel. Also hin zum Ticket-Schalter und die Besichtigung gebucht auch wenn das nicht ganz billig ist – es kostet 98 Ringgit, was knapp 20 € sind. Da die Touren immer nur zu bestimmten Zeiten starten, musste ich noch ca. 45 min warten, habe in der Zeit das darüberliegende Shopping-Center besucht – was mir viel zu „snobbig“ ist – alles die übelsten Marken: Prada, Dolce & Gabana, Gucci, Saint Laurent, uvm. Da mir einfiel, dass ich die letzten knapp 23 Stunden so gar nichts mehr gegessen hatte – irgendwie hatte ich auch gar keinen richtigen Hunger – habe ich mir, um nicht komplett unterzuckert zu sein, erst einmal ein bisschen was zu trinken (Wasser und einen Jasmin-Eistee) geholt und anschließend zwei „Teilchen“ – Hefeteig mit ein bisschen Käse und ein paar Geflügel-Würstchen drin. Das eine habe ich dann auf dem Rückweg zum Tour-Treffpunkt genussvoll verzehrt, das andere gerade vor ein paar Minuten beim Schreiben des Blogs.
Spannenderweise habe ich so gar keinen Hunger hier. Währenddessen ich in Deutschland nach 3-4 Stunden laufend Hunger schiebe, ist das Gefühl hier komplett weg. Trinken ja – man schwitzt ja immer ziemlich stark – essen nicht so wirklich.
Angestellt an die Schlange für die Tour standen hinter mir dann zwei Bayern (oder Österreicher – konnte ich nicht so richtig auseinanderhalten), es stellte sich dann aber heraus, dass die eine spätere Tour gebucht hatten, die wurden von der Mitarbeiterin entsprechend informiert, da sie aber nicht reagierten, habe ich das noch mal übersetzt, die haben sich dann bedankt – man hat kurz geredet – ja, ganz nett soweit.
Dann ging die Tour los, erst ein paar Fotos schießen – die sahen aber nicht wirklich vorteilhaft aus, weswegen ich die dann auch am Ende nicht genommen habe.
Dann in den Fahrstuhl – 83 Etagen – meine Güte… Und erst mal in die 41. zur Skybridge. Als ich von dort runter blickte, bekam ich mal wieder totale Gänsehaut – habe wahrscheinlich im Kreis gegrinst, mir kamen fast Freudentränen, so unheimlich glücklich fühlte ich mich. Warum auch immer – eigentlich ist es ja nur ein Gebäude und der Blick von dort nach unten in die „Betonwüste“ sollte doch so etwas nicht auslösen. Trotzdem war es der Wahnsinn.
Nach ca. 10 min, ging es dann ganz hoch – nicht nur in die 83. sondern in die 86. Etage. Wie der Titel schon so sagt – dem Himmel ganz nah.
Dort konnte man dann auch etliches über die Türme erfahren, die Türme sind in einer Sternform gebaut, nach „islamischer“ Bauweise – es gibt da im Endeffekt ein Bauschema, wie bestimmte Gebäude gebaut / angeordnet werden sollten, als achteckiger Stern. Die Gebäude sind im Endeffekt so angeordnet.
Oben gab es dann auch ein paar X-Boxen mit Kinect-Sensoren, dort konnte man dann ein Gebäudemodell auf seiner Hand rotieren lassen – im Endeffekt nur Spielerei, trotzdem ganz lustig.
Im Shop habe ich dann – wie von allen Reisen / interessanten Orten einen Magneten für den Kühlschrank mitgenommen, dazu noch einen Kuli und ein kleines Notizbuch. Waren im Endeffekt nur ein paar Euro – alles zusammen für knapp 6 Euro, das kostet in Deutschland manches Souvenir einzeln.
Das Notizbuch werde ich nutzen, um mal ein paar Gedanken so niederzuschreiben.
Nach den Petronas-Towers wollte ich dann eigentlich wieder ins Hotel, Navi angeworfen, trotz Navi irgendwie wieder falsch gelaufen, dann wieder versucht richtig zu laufen – schon war ich wieder bei den Petronas-Towers bzw. in dem Park davor.
Das Navi führte mich dann durch das KLCC (Kuala Lumpur Kongress Center), in dem es auch ein Aquarium gibt…. Ach komm, bevor Du das verpasst, gehst Du da auch rein. Gesagt getan …
75 Ringgit gelöhnt (ca. 15 €) und mir dann die Fische und Tiere angeschaut, die dort gehalten werden. Neben Fischen gibt es auch einige Reptilien (z.B. Skinks) ein paar Insekten, aber auch Otter und Erdmännchen. Ich hatte Glück, während meines Besuches wurden gerade die Otter gefüttert – richtig niedlich…
So vom Preis-Leistungsverhältnis finde ich die 75 Ringgit eher unangemessen, das Aquarium ist schon nicht schlecht, aber für ein paar Euro weniger, wäre der Preis angemessener, dazu waren einige Aquarien aus (ohne Licht) bzw. fehlte an einigen Stellen auch die Vielfalt.
Relativ am Ende des Aquariums fährt man durch einen Tunnel mit so einer Art „Laufband“, das langsam läuft, so braucht man nicht mal zu laufen.
Darum dann eben eine Glasröhre, in der die Fische rumschwimmen – teilweise Rochen, teilweise auch Haie – so ist das schon cool. Fotos zu erhaschen ist aber schwierig, da man ohne Blitz fotografieren muss und es recht dunkel ist, kommen meist nur verwackelte Bilder raus.
Videos sind da besser, habe ich auch gemacht, die werde ich aber (zumindest nicht von hier aus) hochladen, da das bedeutend zu langsam ist.
Nach dem Aquarium habe ich mir dann noch – erinnernd an die Thailand-Zeit einen Iced Latte gegönnt und hab dann mit immer schlimmer schmerzenden Füßen dann doch noch den Weg zurück ins Hotel gefunden.
Nun sitze ich hier, hab Blasen an den Füßen – gefühlt bin ich so um die 7-8 km (in Flip Flops) gelaufen, werde jetzt noch einen Happen essen gehen und freue mich auf ein kaltes Bier.
Morgen gehe ich dann tatsächlich einkaufen – ich brauche noch ein paar Schuhe, wollte mir wieder ein Basecap kaufen und werde wahrscheinlich auch zum Friseur gehen und mich von meinen viel zu langen Haaren verabschieden.
Bis dahin, macht’s gut, habt eine schöne Zeit – bis morgen.