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Euphorie

Hallo Welt,

für das neue Jahr habe ich mir vorgenommen, wieder öfter mal Blog zu schreiben, ich denke, ein durchaus schaffbarer Vorsatz. Die letzten Wochen habe ich gemerkt, wie ich immer mehr in alte Gewohnheiten gekommen bin, mich mehr und mehr fremdsteuern lasse und Dinge, wie laufend vor dem Rechner zu sitzen und zu zocken, wieder von mir Besitz ergriffen haben. Ich merke, dass es mir nicht wirklich gut tut, zwar habe ich noch durch Sport & Co einigen Ausgleich, den ich ja früher nicht gehabt habe, aber trotzdem ist da irgendetwas, was mich ziemlich runterzieht.
Im Dezember habe ich auch relativ wenig Fitness gemacht, dementsprechend ist auch Kraft und mein Muskelanteil runter, dafür aber mein Gewicht hochgegangen, was mich ebenso etwas heruntergezogen hat.

Nichts desto Trotz habe ich letzte Woche mein Fitnessprogramm endlich mal wieder durchgezogen. Vorletzte Woche war ich bereits am Sonntag trainieren, obwohl ich ursprünglich am Samstag mit Eric trainieren wollte, hat das irgendwie nicht geklappt, mir wann dann ziemlich schwindelig und vom Zeitmanagement hat das auch nicht so richtig gepasst. Naja, dann habe ich das auf Sonntag verlegt, was echt gut tat. Dienstag habe ich dann gemerkt, dass mein Körper das echt brauchte und war eigentlich ganz guter Dinge. Rene habe ich auch noch getroffen, der nun auch wieder regelmäßig geht. Tat gut mit ihm etwas zu quatschen, auch wenn natürlich das Training im Vordergrund steht. Am Donnerstag dann, war ich erst etwas später im Fitnessstudio – irgendwie musste ich mal wieder Junior 2 in die Schule bringen, da war Rene schon da. Während ich mich auf dem Crosstrainer erwärmt hatte, joggte er auf dem Laufband – länger noch, als ich meine (doch relativ lange) Erwärmung (15min) machte. Ich hab dann kurz mit ihm gequatscht – wie lange er denn gelaufen ist – 3km, ca. 23,5 min. Wow, echt nicht schlecht. Ob ich das auch schaffe?
Nach meiner Krafttrainings-Einheit ging ich dann tatsächlich aufs Laufband, fing mit leichtem Joggen – so 7,8 – 8,2 km/h an, spannenderweise ohne großartige Probleme. Wenn ich so an einige Tage zurückdenke, an denen mir schon nach 5 min die Luft ausging, lief alles top. Zwischendrin hatte ich dann sogar noch genug Puste / Kraft für kurze „Sprints“, so dass ich die 3 km in etwas mehr als 22 min schaffte. Wow – trotzdem war eigentlich noch genug Puste vorhanden. Also lief ich weiter, erhöhte die Laufzeit auf 30min und schaffte so über 4km mit kompletten Joggen – ohne Gehpausen, ohne Stopps. Sicherlich hatte ich ab und zu Seitenstechen, aber das ging auch vorüber.
Kurz vorm Ende dann auch noch einmal ein Sprint über 1,5 min, was sich absolut fantastisch anfühlte. Während des Laufens musste ich an die Bund-Zeiten zurückdenken, in denen ich kurz vorm Ende meiner Dienstzeit, allen davon lief und sogar unseren UfZ stehen ließ, obwohl der sportlich ziemlich fit war. Beim Daran-Denken lief mir ein Lächeln übers Gesicht und unheimliches Glücksgefühl. Mir wurde bewusst, dass das einer der Erfolge war, über den ich besonders stolz war und nun, über 20 Jahre später bin ich wieder an diesem Punkt – habe ich wieder dieses Fitness-Level, was ich zu Bund-Zeiten hatte. Absolut genial.

Nach dem Joggen rannte ich den restlichen Tag mit einem Dauergrinsen durch die Gegend. Es fühlt sich immer wieder so gut an, seine von seinem Geist /Gedanken auferlegten Grenzen zu sprengen.  Und das Selbstwertgefühl wird so dermaßen gesteigert, man denkt, man kann Bäume ausreißen. Ein absolut fantastisches Gefühl. Eine Euphorie hat da von mir Besitz ergriffen, wie ich sie lange nicht mehr hatte.

Ich möchte noch viel mehr davon erleben, möchte noch mehr Grenzen ausloten und sprengen. Ich überlege gerade, mal einen Kletter-Grundkurs mitzumachen und dann mal mit jemanden zusammen klettern zu gehen. Das wäre wieder eine Grenze, die ich sprengen kann. Klar, wird das erst einmal ziemlich viel Überwindung kosten, aber im Sommer, als wir während einer Wanderung diesen krassen Kletterstieg gemacht haben, habe ich irgendwie Blut geleckt.

A propos wandern – vorgestern war ich dann mal wieder wandern – kurzfristig hat sich da eine neue Gelegenheit ergeben, Ines geht ja leider im Winter nicht wandern, so habe ich mich dann einfach ein paar anderen angeschlossen. Rein von der Strecke her, war das eigentlich nicht wirklich fordernd, aber immerhin habe ich ein paar neue Leute kennengelernt, allesamt super-nett und cool. Vielleicht ergibt sich darüber ja auch die eine oder andere Freundschaft bzw. regel- oder unregelmäßige Unternehmung. Mal schauen.

Nächste Woche Freitag habe ich bei einem Karaoke-Abend zugesagt, ich bin echt mal gespannt drauf. Neben Karaoke unternehmen die Teilnehmer auch immer mal was anderes zusammen, ich war kurz davor, am Samstag noch mal mit einigen aus der Gruppe in den Blauen Salon zu gehen, aber durch die Wanderung davor, wäre das dann doch etwas zu viel des Guten gewesen. So habe ich das erst einmal gelassen.

Dieses Jahr möchte ich meine Freundes-/Bekanntenliste auf alle Fälle bedeutend erweitern. Ich merke immer noch, wie mir das einfach fehlt, auch wenn sich inzwischen quasi eine Freundschaft zu meinen Büro-Kollegen Adrian und Marcus entwickelt, möchte ich mehr als diese beiden haben, um einfach regelmäßig mal was zu unternehmen.

Gestern war mal wieder „Gammel-Tag“ mit Brunch und „langweilen“. Ich merke, dass mir solche Tage echt nicht gut tun. Gelangweilt habe ich sogar wieder Stardew Valley installiert und gespielt, obwohl ich eigentlich ein paar Wochen mal Zock-Pause machen wollte. Zu was ein ganzer Tag Langeweile so führt…. ?!
Für Arbeit fehlten mir irgendwie die Nerven (und mein Arbeits-Notebook), zwar wollte ich wenigstens ein paar neue Dinge lernen (z.B. wie man von Eclipse auf Jetbrains IDEA wechselt), aber ich habe gemerkt, dass mir auch das gestern sehr schwer fiel, und daher habe ich es nach kurzer Zeit abgebrochen.
Tja, solche Tage muss es wohl auch geben.

Gestern Abend haben S. und ich dann noch die Geburtstagsdinge von unserem Großen vorbereitet – immerhin ist er heute 18 geworden und ich habe mir kurz vorm Bett-Gehen noch ein paar Videos auf FB angeschaut.
Isa aus der Good Life Gang hat mal wieder ein echt geniales Video gepostet, in der es um eigene Unzufriedenheit geht. Obwohl ich das Grundlegende was er anspricht ja schon regelmäßig angewandt hatte, tat es doch gut, mal wieder daran erinnert zu werden, sein inneres Ich nicht wegzuschieben und es auf stumm zu schalten, sondern auf es zu hören und es über alle anderen Stimmen von außen zu stellen. Die letzte Zeit habe ich viel zu oft meine innere Stimme stumm geschaltet und das gemacht, was andere von mir erwarten, natürlich nicht mehr in dem Maße, wie früher, in der ich das Gefühl hatte, zu 100% fremdbestimmt zu sein und mich vollkommen aufgegeben zu haben. Trotzdem ging es einfach in eine Richtung, die mich unzufrieden und unglücklich gemacht hat. Laufend meinen Kids den „Arsch retten“ und sie zur Schule fahren, zu Hause bleiben, um irgendein Paket abzufangen, usw. usf.
Und um nicht wie ein Arsch dazustehen, habe ich das (wenn auch innerlich zähneknirschend) gemacht.
Auch die Urlaubsbuchung hätte ich am liebsten gelassen, einfach weil es finanziell momentan eher eng aussieht, aber trotzdem habe ich mich breitschlagen lassen und am Ende das abgenickt. Das hat mich alles überrollt und mein inneres Ich so dermaßen zur Seite gedrängt, dass es in mir eine Unzufriedenheit erzeugt hat und ich mich einfach nur noch von allem überrumpelt gefühlt habe.

Achja, ich hänge das Video von Isa einfach mal an, es lohnt sich echt, es anzuschauen, wenn ihr mal wieder diese Unzufriedenheit spürt und nicht wisst, wie ihr die abstellen könnt.

https://www.facebook.com/masteryourmindfan/videos/593046691241460/?v=593046691241460&notif_id=1578859664971727&notif_t=watch_follower_video

Anschließend habe ich mir auch noch ein Video von Biyon (https://www.facebook.com/biyon/) angeschaut, in dem er über Selbstbewusstsein erzählt. Auf alle Fälle, hat mich auch das daran erinnert, dass es wieder Zeit wird, mehr auf meine innere Stimme zu hören.

So gehe ich euphorisch in die neue Woche. Macht es gut, denkt daran, hört immer auf das, was ihr wirklich wollt und lasst Euch nicht so sehr fremdsteuern.

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